Akupunktur

Geschichte der Akupunktur

Die Bezeichnung Akupunktur kommt aus dem Lateinischen von acus (die Nadel) und von pungere (stechen).
 Einer chinesischen Sage nach ist die Entdeckung der Akupunktur einem Zufall zu verdanken: Ein Soldat wurde von einem Pfeil leicht verletzt und stellte in der Folgezeit verblüfft fest, dass nicht nur seine Wunde heilte, sondern auch eine organische Erkrankung, die ihn zuvor geplagt hatte.
 Akupunktur ist Teil eines traditionellen chinesischen, ganzheitlichen philosophischen Konzeptes über den Menschen, in seiner Umwelt, Gesundheit und Krankheit. Bei Ausgrabungen wurden Stein- und Knochennadeln zu Tage gefördert, die darauf schließen lassen, dass die Akupunktur schon im 3. Jahrtausend v. Chr. als Heilmethode galt.
 In jüngerer Zeit stellte sich allerdings heraus, dass schon „Ötzi", die über 5000 Jahre alte Mumie aus dem Gletscher, „akupunktiert“ wurde. Es fanden sich Tätowierungen, die Akupunkturpunkten entsprechen, z.B. den Punkt Blase 60, einen wichtigen Punkt gegen Schmerzen. Röntgenaufnahmen konnten zeigen, dass „Ötzi" unter starken Arthrosen litt, vor allem im Bereich der Hüft- und der Kniegelenke.

 

Wirkung der Akupunktur

Was genau bei einer Akupunktur im Körper abläuft, ist wissenschaftlich noch nicht restlos aufgeklärt.
 Die heilende Wirkung kommt u.a. dadurch zustande, dass der stimulierende Reiz der Nadeln im Gehirn eine vermehrte Ausschüttung schmerzlindernder und stimmungsaufhellender Substanzen auslöst, die oft auch als "Glückshormone" bezeichnet werden. Dazu gehören Serotonin und körpereigene Morphine. Mit modernen Verfahren, wie der funktionellen Kernspintomographie, lässt sich die Wirkung der Körperakupunktur (und der Laserakupunktur) auf den Stoffwechsel im Gehirn eindeutig nachweisen: In jenen Hirnbereichen, die mit den stimulierten Akupunkturpunkten in Verbindung stehen, zeigt sich eine stark erhöhte Aktivität.
Die weltweit größten Untersuchungen, die ART- und GERAC-Studie mit mehr als 250.000 Patienten wurden in Deutschland durchgeführt. Sie ergaben, dass Akupunktur bei chronischen Kopf-, Rücken- und Gelenkschmerzen in drei von vier Fällen zu einer deutlichen und lang anhaltenden Schmerzlinderung führt. Die Studien weisen darauf hin, dass Akupunktur bei diesen Beschwerden genauso gut oder sogar besser wirkt als herkömmliche Therapien (Medikamente, Krankengymnastik oder Massagen).
Weitere Studien zeigten eindeutige Therapieerfolge bei Depressionen, Angsterkrankungen, PSTB und bei Suchterkrankungen.

 

Diese Akupunkturmethoden biete ich an

Bei der Körperakupunktur werden feine Einmalnadeln in definierte Hautpunkte gestochen. Viele Akupunkturpunkte befinden sich auf Energiebahnen (Meridianen). Häufig liegen sie aber auch in Haut- und Muskelzonen in der Nähe des Schmerzes oder der erkrankten Organe. Nach dem Verständnis der chinesischen Medizin wird durch den Nadelreiz der Energie-(Qi)-Fluss angeregt und reguliert. Blockaden und Störungen lösen sich auf. 
Bei der  Triggerpunktakupunktur werden bestimmte, für Schmerzen verantwortliche Muskelpartien, mit der Nadel gereizt um damit für eine lokale Muskelentspannung zu sorgen. 
Eine wohltuende Tiefenwärme zur Energetisierung und Muskelentspannung bietet die TDP Lampe. 
Zu den Sonderformen der Akupunktur gehört die Laserakupunktur, bei der die Akupunkturpunkte mit einem Softlaserstrahl behandelt werden. Schmerzen entstehen dabei nicht. Sie eignet sich vor allem zur Behandlung empfindlicher Körperregionen, bei ausgeprägten Schwächezuständen des Patienten, bei Nadelangst und bei Kindern. Ich arbeite mit der Laserneedle. Dabei wird rote und infrarote Laserstrahlung kontinuierlich über ein Kabel geleitet welches auf den Akupunkturpunkt aufgesetzt wird ohne die Haut zu verletzen.

Bei der Ohrakupunktur (eine Mikro-System-Akupunktur, das heißt, der ganze Körper ist auf einem kleinen Teil desselben abgebildet, in diesem Fall dem Ohr) werden mit besonders feinen Nadeln Punkte am Ohr stimuliert, die in Beziehung zu den Organen stehen. Auch das seelische Befinden kann über die Ohrakupunktur gut beeinflusst werden zum Beispiel bei posttraumatischen Belastungsstörungen, Ängsten und Suchtproblemen. Die Ohrakupunktur setze ich alleine oder ergänzend zur Körperakupunktur ein. 
Mit der Kugeldruckmethode (kleine Samenkörner, Metall- oder Magnetkügelchen werden auf die Akupunkturpunkte in der Ohrmuschel geklebt) oder mit Dauernadeln arbeite ich, meist am Ohr, um einen längerfristigen Impuls zu setzen. 

Die Yamamoto Neue Schädel Akupunktur (YNSA) ist eine Sonderform der Akupunktur. 
Dieses neue und eigenständige Therapieverfahren wurde von dem japanischen Arzt Dr. Toshikatsu Yamamoto (Chirurg, Anästhesist, Gynäkologe) entdeckt und weiterentwickelt. 
Besonders bei orthopädischen und neurologischen Erkrankungen kann eine schnelle Besserung erzielt werden.

Die koreanische Su Jok Akupunktur ist eine weitere Mikro-System-Akupunktur. Die vielfache Repräsentation des menschlichen Organismus auf Händen und Füßen ist Grundlage der Su Jok Akupunktur (koreanisch: Su=Hand, Jok=Fuß). Su Jok wurde von dem südkoreanischen Wissenschaftler Professor Dr. Park Jae Woo entwickelt. Er lehrt diese Methode seit 1986. Es werden die Repräsentationen der Gelenke und Organe an Hand und Fuß akupunktiert. Eine wirkungsvolle Eigenmassage besonders der Handpunkte erkläre ich in meinen Seminaren.

Das Aku-Taping, oder Medical Taping genannt, ist eine Weiterentwicklung der Kinesio-Tape-Methode von Dr. Kenzo Kase aus den 70er Jahren. 
Beim Tapen wird ein elastisches Baumwollband auf die vorgedehnte Haut geklebt. 
Dadurch kann eine 
verbesserte Blutzirkulation, 
eine Normalisierung der Muskelfunktion, ein guter Lymphfluss und eine Schmerzlinderung erreicht werden. 
Wenn das Tape auf Akupunkturpunkte oder entlang Leitbahnen geklebt wird, kann es durch die anhaltende harmonisierende Wirkung auf den Energie(Qi)-Fluss und die reflektorische Wirkung auf die inneren Organe eine ähnliche Wirkung wie die traditionelle Akupunktur entfalten.

 

Indikationen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Akupunktur bei:

Akute und chronische Schmerzen, z.B.:

  • Kopfschmerzen,
  • Rücken- und Gelenkschmerzen,
  • Fibromyalgie,
  • Tumorschmerzen,
  • Schmerzen des Kiefers,
  • Schmerzen der Wirbelsäule
  • Bandscheibenvorfall,
  • Sehnen- und Gelenkerkrankungen,
  • Tennisellenbogen,
  • chronische Hüftgelenkschmerzen,
  • Kniegelenkschmerzen,
  • Karpaltunnel-Syndrom,
  • Nachbehandlung von Hüft-, Knie- und Bandscheibenoperationen,
  • Arthroseschmerzen.

Neurologische Krankheiten, wie z.B.:

  • Migräne,
  • Neuralgien,
  • Facialisparese,
  • Trigeminusneuralgie,
  • Mitbehandlung bei Lähmungen,
  • Polyneuropathie.

Erkrankungen der Atemwege, wie z.B.:

  • Asthma,
  • Heuschnupfen,
  • Bronchitis.

Vegetative Störungen, wie z.B.:

  • Schlaflosigkeit,
  • Erschöpfungssyndrom,
  • funktionelle Herzbeschwerden,
  • innere Unruhe,
  • Blutdruckschwankungen,
  • Libidostörungen.

Suchtkrankheiten, wie z.B.:

  • Beruhigungsmittelabhängigkeit,
  • Ess-Sucht,
  • Nikotinmissbrauch,
  • Alkoholmissbrauch,
  • Drogensucht (Linderung der Entzugssymptome).

Erkrankungen des Verdauungssystems, wie z.B.:

  • funktionelle Magen-Darm-Störungen,
  • Magengeschwüre,
  • Magenschleimhautentzündung,
  • Verstopfung,
  • Reizdarmsyndrom,
  • Colitis ulcerosa, Morbus Crohn.

Gynäkologische Erkrankungen und Geburtshilfe, wie z.B.:

  • Menstruationsschmerzen,
  • Zyklusunregelmäßigkeiten,
  • Fruchtbarkeitsstörungen,
  • Amenorrhoe,
  • Endometriose,
  • Mastopathie,
  • Wechseljahresbeschwerden,
  • Schwangerschaftserbrechen,
  • Geburtsvorbereitung.

Hals-, Nasen-, Ohren- und Augenkrankheiten, wie z.B.:

  • Sinusitis (Nasennebenhöhlen-Entzündung),
  • Tonsillitis (Mandelentzündung),
  • Geruchs- und Geschmacksstörungen,
  • Hörsturz,
  • Tinnitus,
  • Schwindel,
  • Glaukom,
  • Trockenes-Auge-Syndrom.

Hautkrankheiten, wie z.B.:

  • Neurodermitis, Ekzeme,
  • Akne,
  • schlecht heilende Wunden.

Allergien, wie z.B.:

  • Heuschnupfen,
  • Nahrungsmittelallergien,
  • allergisches Asthma u.v.m..